1. Tag

Hallo da draußen.
So, der erste Tag an Bord ist nun tatsächlich vorbei und es war wirklich sehr auschlussreich und spannend.
Um 4 bin ich aufgestanden, duschen und rüber zum Flughafen gelaufen. Dann 30 min nach Zürich (also Abflug, eine Flasche Wasser verteilen und Landen :D), anschließend kurzes Frühstück am Flughafen Zürich, bevor es nach Nizza weiterging.


Der Flug war sooo toll.. man hat die Alpen total schön gesehen und dann auch das Meer und die Code A'zur.. Ich muss unbedingt mal mit dem Auto durch die Alpen (und dort wandern gehen) und dann an der Küste entlang Urlaub machen :)


In Nizza bin ich dann wohlbehalten gegen 10.30 gelandet und von einem "Hafenagenten" abgeholt worden. Zu viert, mit einem schlecht deutsch- und englisch- verstehenden Glatzkopf und einem Ehepaar, das exklusive " Olivenölworkshops" anbieten, wo sie Olivenöl mit den Gästen herstellen oder so ähnlich :D
Dann sind wir nach Monaco gefahren, 24°Grad, Palmen, Meer, Sonne, einfach nur herrlich.  Und dann sah ich die MS EUROPA 2.. das riiiesige Schiff am Hafen von Monaco.. echt schön.
Die aktuelle Chefnanny, die auch Sarah heißt, wurde ich dann abgeholt und zum Einkleiden gebracht. Dort habe ich dann gefühlte tausende Kleidungsstücke anprobiert und bekommen. Jetzt bin ich stolze Beistzerin von mehreren beigen und schwarzen Hosen, ein paar kurze dunkelblaue Hosen (Juhu, wir müssen keien Röcke tragen, das haben sie nach 3 Wochen für uns Nannys abgeschafft, weil Ihnen aufgefallen ist, dass man da wirklich nichts machen kann mit so einem Bleistiftrock und High Heels), hellblaue Poloshirts, Blusen, ein Halstuch, eine Kappe und ein schickes Jacket. Natürlich alles mit Hapag Llyod bestickt etc. Ich hatte heute den ganzen Tag die Uniform und die High Heels an.. es war soo unbequem und ich hab 2 Blasen an den Füßen :(
Aber morgen dürfen wir tagsüber die kurzen Hosen, Poloshirts und Sportschuhe anziehen und erst ab 18h müssen wir schick aussehen :) Irgendwann folgt auch noch ein Foto davon.
Anschließend bin ich zum "Crew Purser", wo ich alle möglichen Formalitäten erledigen musste und meinen Ausweis, Namensschild etc. bekommen habe. Dort habe ich auch erfahren, dass das Internet hier an Bord tatsächlich 9ct/min kostet, was dafür sorgen wird, dass ich nur selten online sein werde.. ich werde versuchen, die Blogs zu schreiben und dann kurz hochzuladen und wenn wir an einem Hafen mit free  wlan sind, dann bestimmt auch mal skypen oder facebook, aber sonst wirds das leider zu teuer :(


Mit meinen neuen Uniformen, meinen 2 Koffern bin ich dann durch dieses riesige Schiff geirrt, bis ich meine Kabine gefunden habe. Karte ranhalten, grünes Licht, Türe auf.. Doch was ist das? Da wohnt doch schon jemand.. es ist dunkel, der Fernseher läuft, die Vorhänge vom Bett sind zugezogen, ich klopfe nochmal.. ein junger Mann in Boxershorts zieht den Vorhang zurück und schaut mich entgeistert an... und ich stammel nur: Sorry.. ich glaube, das ist meine Kabine :D Nach einem kurzen Telefongespräch hat er dann wütend alle seine Sachen (bzw. die Hälfte liegt hier noch verstreut rum) in seinen Koffer geschmissen und geflucht: So ein verdammter Saftladen hier. Warst du schon mal auf der Europa 2? Na dann viel Spaß.. Oje, guter Einstieg :D
Aber nach einigem Hin und Her war er dann weg und ich konnte wenigstens kurz meine Koffer reinstellen.


Dann hatten wir Teammeating. Die Chefnanny Sarah ist auch das erste mal an Bord und seit der Taufe dabei, sie stöhnt schwer über ihren Job, sie arbeitet oft bis Nacht um 2, um den Orgakram irgendwie hinzukriegen und hat alles unorganisiert vorgefunden (es gab z.B. keine Windeln an Bord, es fehlen jede Menge Dinge). Sie ist Erzieherin, war 9 Monate in Südafrica, Raucherin, eher ein bisschen alternativ, mit Tatoos, aber sehr sympathisch und direkt.
Dann sind da noch Andrea, Sylvia und Monica. Wir sind also diese Woche zu viert im Team und haben 35 Kinder, wobei nicht alle immer da sein werden.
Andrea ist auch eher die Sorte Sarah, auch sehr nett. Monica ist die Älteste von uns, etwa 50, erfahrene Erzieherin und das merkt man wirklich. Und Sylvia ist mit mir in der Kabine. Sie ist total nett, sehr positiv, ordentlich, ca. Ende 20 und wir waren uns echt auf Anhieb sympathisch und kleben jetzt aneinander :D Leider wird sie nur die eine Woche hier bleiben, dann geht sie auf die Columbus, wo ich sie im Herbst wieder sehen werde.
Achso, ja, Kabine ist klein, aber echt fein, mit genügend Stauraum und da kann man es echt gut aushalten... ich darf auch unten schlafen, da Sylvie eh lieber oben schläft *juhu*. Außerdem haben wir ein Bullauge ÜBER Meeresspiegel, so dass man das Meer und die Strände wirklich sieht :)


Dann hatten wir noch kurz eine safety instruction und Führung durch das riesige Schiff.. 11 Decks, tausende Treppen.. Die Wege für uns als Crew sehen aus, wie in einem Hinterhof, nicht besonders einladens und naja, grau halt :D und die Wege sind lang. Ich bin heute besimmt 5 km gelaufen.. Ingesamt sind immer ein Haufen Leute (also Crew) unterwegs, die einen alle immer total freundlich grüßen und ein paar Philipinos sitzen immer am Rand und machen iiirgendwas..
Die Crew Messe ist unser Essensraum. Dort gibt es immer ein tolles Buffet, mit Kartoffeln, Reis und Pasta, versch. Sosen, Fleisch und co. Salate, Nachtisch, Torten, Früchte, Säfte.. alles, was das Herz begehrt und in den Zwischenzeiten gibt es immer Brötchen und Aufschnitt.


Nach dem Essen haben wir dann unsere Kabine richtig bezogen und sind hoch in den Kids club zur Vorstellung vor den Kids und Eltern mit einer kleinen Führung. Die Räume sind echt bombastisch.. mit riesigen Bildschirmen, Unmengen Steiftiere, Spielsachen, Bücher.. alles total schön eingerichtet. Den Teensraum habe ich noch nicht gesehen.


Ingesamt haben wir 2 Kinder zwischen 2 und 3, dann ca. 20 zwischen 4 und 10 und dann noch 10 für den Teensclub zwischen 10 und 15. Die Familien sahen eigentlich total "normal" aus und haben auch total normal geredet.. man merkt Ihnen nicht an, dass sie über 10.ooo Euro für diese Woche übrig hatten.
So, jetzt muss ich aber Schluss machen, Sylvia schläft schon. Ich bin auch ziemlich müde und morgen schreib ich weiter.


Ahoi meine Lieben.